Vorwort
Neoliberalismus - so wird unsere Epoche, unser marktwirtschaftlich, kapitalistisches Wirtschaftssystem, in dem die westliche Welt heute lebt
und arbeitet, von Leuten die diesem kritisch gegenüber stehen, bezeichnet. Aber wer weiß dies schon? Und wer weiß, welche
wirtschaftliche Handlungsmaxime sich dahinter verbirgt? Wie tickt denn eigentlich ein „Neoliberaler”?
Täglich werden wir mit dieser neoliberalen Handlungsmaxime konfrontiert. Vielen Menschen nutzt sie sehr. Andere wiederum, leiden intensiv
unter den vielfältigen Auswirkungen der neoliberalen Wirtschaftsordnung, der wir uns unterwerfen sollen. Zum Beispiel unter den ausgrenzenden
Hartz-Gesetzen.
Markus Müller und Stefan Schultz befragten Bernd Obergassel in einem lockeren Interview* zu seiner Sicht über gewisse Aspekte
unserer heutigen Wirtschafts- Arbeits- und Lebenswelt.
Heute, in der Wirtschaftskrise, ist „neoliberal” fast schon ein Schimpfwort. Offenkundig hat unsere Wirtschaftsordnung gravierende Mängel.
Mängel, die Gier und Abzockermentalität befördern und zwangsläufig in eine wirtschaftliche Rezession, wie wir sie heute
erleben, führen mussten. Ist die Finanzkrise wirklich nur durch das Fehlverhalten einiger weniger ausgelöst worden, oder steckt der
Fehler tief im System? Bernd Obergassel stellt deshalb die Systemfrage.
Warum Bernd Obergassel so bereitwillig antwortet: „Ich möchte der nachkommenden Generation gegenüber nicht heuchlerisch behaupten
müssen, ich hätte davon nichts gewusst.”
Tauchen Sie, lieber Leser, ein, in einen Fragen- und Antwortreigen, der auch viele Ihrer persönlichen Fragen beantworten hilft.
* Der Autor bedient sich der Interviewtechnik. Dieses Interview ist reine Fiktion.
Ein Auszug aus den Leserreaktionen:
Herr Frank A. aus Menden schrieb per E-Mail:
„Glückwunsch zu Ihrem Buch. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so deutliche Worte bezüglich unserer Wirtschaft findet.
Als ich das Kapitel "Die Vergesellschaftung von Qualifizierungskosten" las, dachte ich an meine Firma, für die ich langjährig tätig bin.
Dieses Kapitel trifft bei uns voll zu. Aber noch andere Kosten werden immer mehr auf die Gesellschaft übertragen.
Zwei Personalmanger des weltbekannten Unternehmens haben vor drei Jahren eine Personalrecruiting und Personalentwicklungs- gesellschaft gegründet.
In der Folge wurde die Personalabteilung stark reduziert und das Unternehmen, sowie auch die Tochtergesellschaften, beziehen ihr Personal vorselektiert über
diese, ich sage mal, ausgelagerte Personalabteilung. Diese wiederum lässt sich die "Personalvermittlung" in den meisten Fällen über den
Vermittlungsgutschein von der Arbeitsagentur - also vom Steuerzahler vergüten. Das Unternehmen wird dadurch von Kosten entlastet
und die Allgemeinheit gleichzeitig belastet.”
Bernd Obergassel:
Vielen Dank für den Tip, Herr A. Genau mit solchen Dingen wird deutlich, wie findig Unternehmen sind, sich von „Ballast” zu befreien,
damit für sie mehr Gewinn bleibt.
Frau Sibylle O. aus Berlin sagte per Anruf:
„Die Kapitel haben mir sehr gut gefallen ... Die Formulierungen hätten jedoch häufig noch viel schärfer sein können.”
Bernd Obergassel:
Ursprünglich hatte ich auch wesentlich härter formuliert. Aber da mein Lektor hier und da "Stammtisch" daneben schrieb, habe
ich einige Formulierungen abgeschwächt - aber immer so, dass dem Leser an diesen Stellen durchaus die härteren Worte einfallen.
Herr K. W. aus ? meinte per E-Mail:
„Die Kapitel machen mir deutlich, dass Sie die Situation zwar gut beschreiben, Sie jedoch noch weit von einem tatsächlichen Lösungsansatz
erntfernt sind. Dennoch wünsche ich Ihnen viel Erfolg in Ihrer weiteren Arbeit.”
Bernd Obergassel:
Vielen Dank Herr W. Für gut informierte und kritische Mitdenker wird das Buch sicher nicht genug in die Tiefe gehen. Meine Zielgruppe
sind die Menschen, denen die Zusammenhänge nicht so wirklich klar sind. Der rote Faden in meinem Buch hilft ihnen dabei, diese
Zusammenhänge zu verstehen und die Gründe für politische Entscheidungen, z.B. für die Agenda 2010, einzuordnen.
Vollständig ausgearbeitete Lösungen anzubieten war auch nicht von mir intendiert.
Herr M. S. aus Dortmund kommentierte per E-Mail:
„Hallo, mein Lieber! Ich sage nur: Wenn das Kapital von Marx so klar und deutlich verständlich
geschrieben worden wäre, hätte die europäische Geschichte vielleicht einen anderen Verlauf genommen ... :-))
Heißt im Klartext: Ich stimme Dir in sämtlichen Punkten vehement zu - hab schon Nackenprobleme vom vielen Kopfnicken :-)
Lese das Buch mit "roten Ohren", es macht mir richtige Wut auf das System!
Kleine Anregung: Von Deinen zwei fiktiven Interviewern könnte einer
ruhig weiblich sein - als Identifikationshilfe für die Damen!
... und die Verteilung der Kommas ist durchaus kreativ :-) ”
Bernd Obergassel:
Besten Dank M. Wir kennen uns nun schon viele Jahre. Bei so viel Lob fühle ich mich glatt geschmeichelt.
Beim nächsten Buch in diesem Stil werde ich eine Interviewerin einbauen - versprochen.
Ach ja, die Kommas. Die habe ich so gesetzt, wie ich die Sprechpausen bei einem Vortrag machen würde.
Herr Thomas Z. aus Dortmund sagte per E-Mail:
„Hi, Bernd!
Der Inhalt deines Buches war mir thematisch gesehen größenteils bekannt.
Was es aber besonders macht ist wirklich die Interviewform.
Du nennst konkrete Beispiele und brichst komplizierte Zusammenhänge soweit runter, das diese auch jedermann verstehen
kann. Eigentlich hast du MEIN Buch geschrieben, grins.”
Bernd Obergassel:
Ich genieße diese Sätze und kommentiere diesmal nichts.
Senden auch Sie mir Ihre Meinung zu dem Buch. Gerne werde ich sie hier mit einfügen.
Das Recht auf Kürzungen behalte ich mir vor.
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